Der Juli zeigt sich optimistisch
Erstellt am: 23. August 2022 | Von: investify
Überblick
Der Juli bringt überraschend gute Neuigkeiten, die die Aktienmärkte steigen ließen. Die nun folgenden Monatsperformances spiegeln allerdings lediglich die Entwicklungen der Anfangs- und Schlusskurse zu Monatsanfang und Monatsende wider und bilden nicht die täglich stark schwankenden Kurse ab. Der Stoxx Europe 600, bestehend aus den größten Unternehmen Europas, gewann im Juli einstellig 7,64 Prozentpunkte. Die wesentlichen Faktoren dieser Entwicklung beschreiben wir weiter unten. Stark zugelegt hat in unserer Betrachtung im Juli auch der S&P 500, bestehend aus den 500 größten US-Unternehmen. Der Index ist mit +11,93 % der Performancegewinner. Parallel dazu verzeichnete auch der MSCI World-Index im Juli einen zweistelligen Kursgewinn von 10,65 Prozentpunkten. Alle Index-Angaben sind wie immer auf Euro-Basis.
Die Energiesicherheit ist noch nicht gegeben
Da der Krieg in der Ukraine weiter anhält, bleiben die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland – sowie den anderen westlichen Staaten – und Russland unverändert schwierig. Russland lieferte im Juli zwar wieder Gas durch Nord Stream 1, jedoch wurde die Kapazitätsgrenze nur zu 20% ausgelastet. Der Kreml begründet die geringe Liefermenge mit einer noch fehlenden Wartung einer Turbine, während Deutschland eine Willkürlichkeit Russlands vermutet. Putin kann damit die Energieversorgung Deutschlands weiterhin steuern und künstlich verknappen. Trotzdem bescherte die Nachricht, dass wieder Gas durch Nord Stream 1 fließt, dem DAX ein sattes Plus.
Eine weitere positive Nachricht – hauptsächlich für die nordamerikanischen Staaten – ist, dass erstmals wieder ein Containerschiff aus der Ukraine in See gestochen ist, um Waren auszuliefern. Dieses Ereignis hat einen wesentlichen Symbolcharakter, denn nordamerikanische sowie europäische Staaten dürfen wieder auf Rohstofflieferungen aller Art hoffen. Diese Hoffnung befeuerte den DAX-Index zusätzlich. Aber auch die Ukraine dürfte sich freuen, wieder den Handel aufnehmen zu können, denn dieser spielt einerseits Gelder in die Staats- und Unternehmenskassen und könnte andererseits ermöglichen, den Krieg in ein eine neue Richtung zu kippen.
Die Inflation wird künstlich gedämpft
Die Inflation Deutschlands im Juli lag mit 7,5 % knapp unter Vormonatsniveau, während im gesamten Euroraum die Teuerungsrate auf 8,9 % steigt. Hier wird deutlich, dass die staatlichen Maßnahmen alias 9 €-Ticket und Tankrabatt die Inflation in Deutschland dämpfen. Dabei helfen diese Rabatte nur temporär, denn sie sollen im September wieder auslaufen. Spekuliert und in der Politik bereits diskutiert werden Möglichkeiten, um die Bürger weiterhin entlasten zu können. Klar ist, dass ein staatlicher Eingriff in die Preispolitik nicht dauerhaft gehalten werden kann. Die Schulden, die der deutsche Staat nach den Coronahilfen mit den Energiehilfen anhäuft, sind entsprechend hoch und nicht mehr vereinbar mit der bereits ausgesetzten, aber eigentlich gewünschten, Schuldenbremse.
Die Sorge vor weiterhin stark steigenden Strompreisen wird in Deutschland durch den Wegfall der EEG-Umlage seit Monatsanfang lauter. Die Politik berät ein passendes Alternativgesetz für den kommenden Herbst und Winter.
Der wichtigste Leitzins der EZB liegt seit dem 27. Juli bei 0,5 % und wurde somit erstmalig seit der Niedrigzinspolitik wieder angehoben. Weiterhin wurden weitere Normalisierungsbewegungen der Zinssätze angekündigt, sodass es nicht allzu lange bei besagten 0,5 % bleiben sollte. Auf dem Zinsmarkt für Tagesgeld, Festgeld und Ratenkredite sind nur leichte Steigerungen zu verzeichnen. Die Anlage in Sparbücher dürfte sich daher noch nicht lohnen.
Fazit
Eine erschreckende Studie des Handelsblatts zeigt, dass die Zuflüsse der deutschen Kundenguthaben im 1. Halbjahr 2022 in Deutschland nur noch ca. 600 Mio. Euro betrugen. Für das erste Halbjahr 2021 waren es noch 25 Mrd. Euro. Das entspricht einem Rückgang von 97,6 % und zeigt wie sich Inflation und steigende Unsicherheit auf das Sparverhalten auswirken können.
Viele europäische Großunternehmen haben im Juli solide Zwischenzahlen veröffentlicht. Wir hoffen weiterhin auf eine Verbesserung der Lage in der Ukraine, auf ein baldiges Wirtschaftswachstum, fallende Inflation und die Bestätigung der Trendwende an den Aktienmärkten.
Performanceübersicht investify
Übersicht Basisanlage
Basisanlage | 30.11.2016 - 31.07.2017 | 31.07.2017 - 31.07.2018 | 31.07.2018 - 31.07.2019 | 31.07.2019 - 31.07.2020 | 31.07.2020 - 31.07.2021 | 31.07.2021 - 31.07.2022 |
---|---|---|---|---|---|---|
Basisanlage 1 | -0,2% | -0,3% | 3,5% | 0,1% | 1,0% | -6,6% |
Basisanlage 2 | 2,9% | 2,5% | 5,0% | -0,1% | 5,7% | -5,9% |
Basisanlage 3 | 4,3% | 4,4% | 6,2% | -0,7% | 10,9% | -5,0% |
Basisanlage 4 | 4,6% | 6,0% | 6,2% | -1,5% | 17,6% | -5,3% |
Basisanlage 5 | 6,6% | 7,5% | 6,0% | -2,8% | 21,7% | -5,0% |
Basisanlage 6 | 7,9% | 9,8% | 5,8% | -2,8% | 31,8% | -3,6% |
Die Berechnung der Performancekennzahlen basiert auf Daten von Refinitiv. Alle Angaben sind nach Abzug der Produktkosten und vor Abzug der Vermögensverwaltungsgebühr. Der Abzug der individuellen Vermögensverwaltungsgebühr würde die Wertentwicklung verringern. Die Höhe der Vermögensverwaltungsgebühr können Sie dem Kostenblatt entnehmen.
Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Die Vermögensanlage in Kapitalmärkte ist mit Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.
Übersicht Themeninvestments
Themeninvestment | 30.11.2016 - 31.07.2017 | 31.07.2017 - 31.07.2018 | 31.07.2018 - 31.07.2019 | 31.07.2019 - 31.07.2020 | 31.07.2020 - 31.07.2021 | 31.07.2021 - 31.07.2022 |
---|---|---|---|---|---|---|
Blockchain-Technologie10 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. |
Venture Capital by Frank Thelen 9 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. |
Future Mobility 8 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | -0,7% |
Cyber Security 1 | k.A. | 28,9% | 24,6% | 18,8% | 31,7% | -5,6% |
Robotik | 14,3% | 19,8% | 5,4% | 11,6% | 45,4% | -11,8% |
US-Tech-Größen | 8,5% | 26,4% | 23,2% | 25,6% | 41,7% | 8,3% |
Disruptive Welt | 4,9% | 22,2% | 12,3% | 10,0% | 32,1% | -24,3% |
Wasser | 4,3% | 7,2% | 14,5% | 1,4% | 44,9% | 0,8% |
Dividendenkönige | 12,8% | 9,5% | 5,9% | -10,7% | 30,6% | 8,6% |
Zugpferde der deutschen Wirtschaft | 21,4% | 14,2% | -2,8% | 1,0% | 29,5% | -20,4% |
Medizin 2.0 3 | k.A. | k.A. | k.A. | 4,0% | 27,6% | -1,2% |
Zukunftsenergie 3 | k.A. | k.A. | k.A. | 19,1% | 39,9% | 3,0% |
Gold | -1,9% | -8,5% | 21,8% | 30,5% | -8,8% | 13,0% |
Gründergeführte Unternehmen | 17,7% | 8,8% | -13,8% | 0,7% | 41,5% | -20,0% |
Alternde Bevölkerung | 4,2% | 6,7% | 1,2% | -7,4% | 33,1% | -4,0% |
Big Data 4 | k.A. | k.A. | k.A. | 6,4% | 50,4% | -9,3% |
Ethisches Investieren | 9,4% | 7,1% | -3,5% | -0,1% | 35,2% | 1,2% |
Titanen der Alpen 2 | k.A. | 2,1% | 17,7% | 5,1% | 22,0% | 3,9% |
Nachwachsende Renditen 2 | k.A. | 14,9% | -5,3% | -10,1% | 47,8% | 18,2% |
Nordlichter 2 | k.A. | 5,1% | -0,5% | 10,9% | 42,1% | -4,2% |
Wachstumswunder Indien 5 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | 42,9% | 17,4% |
(Still) Stay@Home Select 7 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | 34,6% | -17,4% |
Wertorientiertes Anlegen 6 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | 35,4% | 7,8% |
Oldschool Behaviour (Corona Recovery Basket) 7 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | 34,1% | -4,5% |
1 Start: 16.05.2017
2 Start: 02.06.2017
3 Start: 15.02.2019
4 Start: 01.08.2019
5 Start 21.11.2019
6 Start 01.04.2020
7 Start 01.05.2020
8 Start: 21.12.2020
9 Start: 01.09.2021
10 Start: 01.03.2022
Die Berechnung der Performancekennzahlen basiert auf Daten von Refinitiv. Alle Angaben sind nach Abzug der Produktkosten und vor Abzug der Vermögensverwaltungsgebühr. Der Abzug der individuellen Vermögensverwaltungsgebühr würde die Wertentwicklung verringern. Die Höhe der Vermögensverwaltungsgebühr können Sie dem Kostenblatt entnehmen.
Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Die Vermögensanlage in Kapitalmärkte ist mit Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.