Starke Schwankungen der Aktienmärkte im Mai
Erstellt am: 15. Juni 2022 | Von: investify
Überblick
Nach einer vorsichtigen Erholung der Aktienmärkte im März scheint der April & Mai wieder von den kriegerischen Maßnahmen, der Zinswende und den kommenden Unsicherheiten geprägt zu sein. Die nun folgenden Monatsperformances spiegeln allerdings lediglich die Entwicklungen der Anfangs- und Schlusskurse zu Monatsanfang und Monatsende wider und bilden nicht die täglich stark schwankenden Kurse ab. Der Stoxx Europe 600, bestehend aus den größten Unternehmen Europas, verlor im Mai -1,56 Prozentpunkte, was im Vergleich zu den weltweit anderen großen Indizes nur ein leichter Rückgang ist. Das ist insofern bemerkenswert, als dass der Krieg in der Ukraine die größten Auswirkungen auf europäischem Boden zeigen sollte. Offenbar spielen aber auch andere Einflüsse wie die Zinswende in den USA eine entscheidende Rolle im internationalen Vergleich. Der größte Verlierer in unserer Betrachtung im Mai ist der MSCI World, der Index verlor im Mai mit -1,92 % auch nur moderat an Wert. Verloren hat auch der S&P 500, bestehend aus den 500 größten US-Unternehmen, im Mai mit -1,78 Prozentpunkten. Alle genannten Indices schließen also leicht negativ ab für den Mai. Alle Index-Angaben sind wie immer auf Euro-Basis.
Die Auswirkungen des Krieges auf Europa
Nachdem sich die russischen Streitkräfte zurückgezogen haben, um im Osten der Ukraine eine neue Offensive zu starten, gibt es in Teilen des Landes einzelne militärische Erfolge für die Ukraine. Die Ostfront allerdings bleibt verhärtet und langsam wird klar, dass die Ukraine ohne schwere Waffenlieferungen des Westens keinen Sieg erringen kann. Unter anderem Deutschland tut sich im politischen Umfeld noch schwer, was die Lieferungen solcher Waffensysteme angeht.
Unterdessen haben Finnland und Schweden einen Eilantrag zur Aufnahme in die NATO eingereicht, um einerseits das Verteidigungsbündnis zu stärken und andererseits weltpolitisch geschlossen gegen Russland entgegenzustehen. Die beachtliche Truppen- und Waffenstärke beider Länder darf nicht unerwähnt bleiben, denn ein Beitritt dürfte beiden Parteien – sowohl der Nato als auch den Staaten Finnland und Schweden – helfen. Zudem trennen Russland und Finnland 1.340 km gemeinsame Grenze. Eine direkte Grenze zwischen Nato und Russland wäre damit eine aus russischer Sicht starke Provokation, die Folgen bleiben abzuwarten.
Ende Mai haben sich die EU-Staaten zudem auf ein Teil-Ölembargo geeinigt, das ca. 2/3 der russischen Öllieferungen aus Russland stoppen soll. Betroffen ist allerdings nur der Seeweg des Öls, sodass die Pipeline über Ungarn weiter aktiv bleibt. Unterdessen hat es Deutschland geschafft, statt 35 % vor Kriegsbeginn, nur noch 12 % des importierten Öls aus Russland zu beziehen.
Wir hoffen an dieser Stelle weiterhin auf einen schnellstmöglichen Stopp der kriegerischen Handlungen und die baldige Verbesserung der humanitären Lage vor Ort.
Die Angst vor der Inflation wird immer größer
Im Mai stieg die Inflationsrate erneut leicht gegenüber dem Vormonatsniveau auf ca. 7,9 %. Die im letzten Artikel beschriebenen Maßnahmen zur Gegensteuerung werden im Juni umgesetzt. Das Bundeskartellamt hat unterdessen im Mai offizielle Zweifel angeregt, dass die versprochenen 30 Cent Preisnachlass an den Tankstellen auch wirklich beim Endverbraucher ankommen.
Weiterhin ist keine inflationelle Entspannung zu erwarten, da unter anderem Russland gezielt Getreidelieferungen aus der Ukraine nach Deutschland blockiert.
Sehr wahrscheinlich ist an anderer Stelle allerdings, dass die EZB Leitzinserhöhungen durchführen wird. Im Gespräch ist eine Zinserhöhung im Juli, nachdem schon jetzt im europäischen Zinsmarkt ein deutlicher Anstieg der Zinskurve zu verzeichnen ist. Dies hätte Auswirkungen auf das Sparverhalten der Europäer, sodass die Konsumnachfrage sinken und die Inflationsrate fallen bzw. der Inflationsanstieg gestoppt werden sollte. Erste Tendenzen hierzu sind schon auf dem Immobilienmarkt zu erkennen: Anfang Mai kostet eine 10-Jahresbindung bereits 2,6 % Zinsen, das ist ein Anstieg von ca. 1 % im Vergleich zum Vormonat. Schon jetzt sind dadurch sinkende Kreditnachfragen zu verzeichnen.
Prognose
Die Lage des Ukraine-Krieges und der Inflationsentwicklung bleibt mehr oder minder unverändert. Als Anleger können wir derzeit nur hoffen, dass sich die Lage etwas beruhigt und größere Marktschwankungen ausbleiben. Gleichzeitig muss beachtet werden, dass alternative Anlageformen wie Anleihen von der Zinsentwicklung profitieren könnten. Eine Zinswende ist ein historischer Moment, seit März 2016 gibt es keine positiven Leitzinsen mehr.
Performanceübersicht investify
Übersicht Basisanlage
Basisanlage | 30.11.2016 - 31.05.2017 | 31.05.2017 - 31.05.2018 | 31.05.2018 - 31.05.2019 | 31.05.2019 - 31.05.2020 | 31.05.2020 - 31.05.2021 | 31.05.2021 - 31.05.2022 |
---|---|---|---|---|---|---|
Basisanlage 1 | 0,1% | -0,6% | 1,1% | 1,0% | 0,5% | -6,0% |
Basisanlage 2 | 3,5% | 1,3% | 2,3% | 1,5% | 4,9% | -4,6% |
Basisanlage 3 | 5,2% | 2,3% | 2,7% | 2,0% | 9,6% | -3,3% |
Basisanlage 4 | 5,6% | 3,7% | 1,8% | 2,1% | 15,8% | -2,7% |
Basisanlage 5 | 7,7% | 4,8% | 1,3% | 1,3% | 19,7% | -2,0% |
Basisanlage 6 | 9,2% | 6,6% | 0,4% | 1,7% | 30,9% | -0,1% |
Die Berechnung der Performancekennzahlen basiert auf Daten von Refinitiv. Alle Angaben sind nach Abzug der Produktkosten und vor Abzug der Vermögensverwaltungsgebühr. Der Abzug der individuellen Vermögensverwaltungsgebühr würde die Wertentwicklung verringern. Die Höhe der Vermögensverwaltungsgebühr können Sie dem Kostenblatt entnehmen.
Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Die Vermögensanlage in Kapitalmärkte ist mit Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.
Übersicht Themeninvestments
Themeninvestment | 30.11.2016 - 31.05.2017 | 31.05.2017 - 31.05.2018 | 31.05.2018 - 31.05.2019 | 31.05.2019 - 31.05.2020 | 31.05.2020 - 31.05.2021 | 31.05.2021 - 31.05.2022 |
---|---|---|---|---|---|---|
Blockchain-Technologie10 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. |
Venture Capital by Frank Thelen 9 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. |
Future Mobility 8 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | 6,0% |
Cyber Security 1 | k.A. | 23,5% | 11,5% | 22,0% | 27,3% | 2,1% |
Robotik | 15,9% | 20,5% | -6,2% | 17,9% | 38,3% | -6,1% |
US-Tech-Größen | 11,9% | 20,9% | 9,5% | 35,2% | 31,4% | 15,3% |
Disruptive Welt | 7,0% | 18,1% | 7,0% | 8,6% | 33,3% | -22,3% |
Wasser | 8,2% | 1,6% | 8,4% | 7,1% | 34,1% | 3,3% |
Dividendenkönige | 17,1% | 1,3% | 4,3% | -4,4% | 25,6% | 12,8% |
Zugpferde der deutschen Wirtschaft | 23,8% | 8,8% | -4,7% | 6,4% | 21,2% | -9,6% |
Medizin 2.0 3 | k.A. | k.A. | k.A. | 14,8% | 15,7% | 2,5% |
Zukunftsenergie 3 | k.A. | k.A. | k.A. | 23,1% | 42,2% | 1,0% |
Gold | 1,9% | -6,3% | 4,7% | 32,9% | -0,1% | 10,4% |
Gründergeführte Unternehmen | 21,0% | 6,6% | -16,3% | -0,4% | 35,8% | -11,6% |
Alternde Bevölkerung | 3,4% | 8,4% | -5,0% | -1,8% | 33,6% | -8,0% |
Big Data 4 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | 47,2% | -3,8% |
Ethisches Investieren | 12,5% | 5,0% | -9,7% | 3,7% | 32,3% | 5,3% |
Titanen der Alpen 2 | k.A. | k.A. | 20,3% | 10,6% | 12,6% | 11,1% |
Nachwachsende Renditen 2 | k.A. | k.A. | -16,4% | -4,8% | 53,7% | 22,3% |
Nordlichter 2 | k.A. | k.A. | -0,7% | 10,0% | 39,3% | -0,1% |
Wachstumswunder Indien 5 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | 51,7% | 13,3% |
(Still) Stay@Home Select 7 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | 42,1% | -14,5% |
Wertorientiertes Anlegen 6 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | 30,6% | 11,4% |
Oldschool Behaviour (Corona Recovery Basket) 7 | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | 35,8% | -3,7% |
1 Start: 16.05.2017
2 Start: 02.06.2017
3 Start: 15.02.2019
4 Start: 01.08.2019
5 Start 21.11.2019
6 Start 01.04.2020
7 Start 01.05.2020
8 Start: 21.12.2020
9 Start: 01.09.2021
10 Start: 01.03.2022
Die Berechnung der Performancekennzahlen basiert auf Daten von Refinitiv. Alle Angaben sind nach Abzug der Produktkosten und vor Abzug der Vermögensverwaltungsgebühr. Der Abzug der individuellen Vermögensverwaltungsgebühr würde die Wertentwicklung verringern. Die Höhe der Vermögensverwaltungsgebühr können Sie dem Kostenblatt entnehmen.
Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Die Vermögensanlage in Kapitalmärkte ist mit Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.